Gewebe- und Stoffarten gibt es wie Sand am Meer. Von Samt über Velours, Popeline oder Baumwolle – der Textilmarkt ist vielseitig und breit aufgestellt an Materialien. Egal ob bei der Wahl der Arbeitskleidung, Teamkleidung oder bei der Entwicklung einer ganz eigenen Kollektion – das Material ist in vielerlei Hinsicht entscheidend, da Bekleidung in den unterschiedlichsten Bereichen Einsatz findet und verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden muss. Erst vor wenigen Jahren ist mit der Recycling-Faser Seaqual eine Gewebeart auf dem Markt erschienen, die im Kampf um eine saubere Umwelt, ganz neue Möglichkeiten aufzeigt.


Greta Thunberg tut es, Ernst Ulrich von Weizsäcker tut es und viele weitere ebenso: Sie alle setzten sich für den Kampf gegen den Klimawandel an, ein Thema das nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung in aller Munde ist. Klimaschutz geht uns alle an und so gewinnt er auch in der Textilbranche immer mehr an Bedeutung. Mit der nachhaltigen Recycling-Faser Seaqual hat 2016 eine Gewebeart auf dem Textilmarkt Einzug gehalten, die sich aktiv dem Ziel verschrieben hat, unsere verschmutzten Meere zu säubern.

Durch Upcycling zu einer umweltfreundlichen Kunstfaser

Jahr für Jahr nimmt die Meeresverschmutzung neue Ausmaße an – laut Forschern befinden sich mittlerweile mehr als 100 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Weltmeeren, Tendenz steigend. Das große Problem daran ist, dass Plastik nahezu unsterblich ist und erst innerhalb von ca. 500 Jahren langsam in winzige Fragmente zerfällt. Diese Teilchen sind vor allem dann gefährlich, wenn sie in die Umwelt gelangen und dort von Meeresorganismen sowie Mensch und Tiere aufgenommen werden. Um der steigenden Verschmutzung entgegenzuwirken, bedient sich das spanische Unternehmen Seaqual 4U, welches die Recycling-Faser herstellt, an Plastikmüll aus Ozeanen. Dabei entsteht aus einem Kilogramm Plastik, genau ein Kilogramm Seaqual. So wird durch klassisches Upcycling, eine neue umweltfreundliche Kunstfaser geschaffen.

Der Produktionsprozess im Detail

Um den gesamten Produktionsprozess umweltfreundlich zu gestalten, hat Seaqual 4U ein umfassendes wie auch vielversprechendes Partnernetzwerk aufgebaut, dass sich über die komplette textile Lieferkette erstreckt. So fischen rund 400 Partner-Fischerboote am Meeresgrund nach Plastik. Der Meeresmüll, der als Beifang im Netz landet und üblicherweise wieder zurück über Bord geworfen wird, wird bewusst gesammelt und mit an die Häfen gebracht. Dort wird er dann sortiert und zerkleinert und anschließend zu Pellets verarbeitet. Um sich einen Produktionsschritt sowie weitere Ressourcen zu sparen, kann bereits bei diesem Vorgang das Material eingefärbt werden. In ausgewählten Spinnereien sowie Webereien, entsteht aus den Pellets dann das zu einhundert Prozent recycelte Seaqual-Garn, in Form eines Filament- oder Spinngarns.

Seaqual als nachhaltiges Pendant zu Polyester

Von seinen Eigenschaften her, kommt Seaqual dem herkömmlichen Polyester sehr nah. Ebenso wie das altbewehrte Polyester, kann die nachhaltige Faser zu Mischfasern weiterverarbeitet werden und bei einem Mindestanteil von 20% Seaqual, auch entsprechend zertifiziert werden. So findet die Faser in der Modebranche vor allem für Bademode, Sportbekleidung sowie Socken gebrauch und ist in Sachen Umweltschutz, gegenüber dem gängigem Polyester weit überlegen. Allein die Verringerung des CO2-Ausstoßes um 60%, verdeutlich den Unterschied der beiden Gewebearten enorm.

Mit Mode die Weltmeere säubern

„Making Waves Together“ – das ist der Slogan von Seaqual 4U, welcher das Streben des spanischen Unternehmens zusammenfasst und verdeutlicht, dass es nur möglich ist etwas zu erreichen, wenn alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten. Egal ob Fischer, Produzent oder Verbraucher – jeder der sich für Stoffe, Kleidung oder sonstige Produkte bestehend aus Seaqual-Faser entscheidet, trägt zu einer umweltfreundlichen Wirtschaft bei. Die emotionale Komponente, die sich dabei vor allem für den Verbraucher ergibt, ist maßgeblich entscheidend für den Erfolg der Recycling-Faser.

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