Gewebe- und Stoffarten gibt es wie Sand am Meer. Von Samt über Velours, Popeline oder Baumwolle – der Textilmarkt ist vielseitig und breit aufgestellt an Materialien. Egal ob bei der Wahl der Arbeitskleidung, Teamkleidung oder bei der Entwicklung einer ganz eigenen Kollektion – das Material ist in vielerlei Hinsicht entscheidend, da Bekleidung in den unterschiedlichsten Bereichen Einsatz findet und verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden muss. Welche Eigenschaften und Vorteile die drei grundlegenden Gewebearten Baumwolle, Polyester und Mischgewebe auszeichnen, erfahren Sie nachfolgend.
Baumwolle vs. Polyester – zwei Faserarten, die den Großteil unserer Kleidung ausmachen und heute nicht mehr aus der Textilbranche wegzudenken sind. Wir alle kennen das angenehme Tragegefühl von Kleidung auf der Haut. Dabei gibt es Gewebearten, die uns in manchen Situationen eher überzeugen als andere. Dies liegt an den unterschiedlichen Eigenschaften, die jedes Gewebe so mit sich bringt und unersetzlich macht.
Baumwolle: Der All Time Favorite unter den Gewebearten
Baumwolle ist die bekannteste Naturfaser der Welt. Sie wird aus der Baumwollpflanze gewonnen, die in Tropen sowie Subtropen wächst. Nachdem die Baumwollpflanze aufgeblüht ist, entwickelt sich die Baumwollfrucht in Form einer Kapsel. Diese springt auf sobald sie reif ist, so dass die stark behaarten Samenkörner zum Vorschein kommen. Diese weiße Watte wird geerntet und zum Baumwollstoff weiterverarbeitet.
Baumwolle ist ein beeindruckendes Rohmaterial, das zu unterschiedlichen Stoffarten wie beispielsweise Denim oder Jersey weiterverarbeitet werden kann. Die Baumwollfaser ist demnach vielseitig einsetzbar und überzeugt durch ihre herausragenden Eigenschaften. Neben einer weichen Haptik, hohem Tragekomfort sowie einer besonders hautfreundlichen Beschaffenheit, zeichnet sich die pflanzliche Faser durch ihre atmungsaktive Materialeigenschaft aus. Sie ist dazu in der Lage viel Feuchtigkeit aufzunehmen, was sie besonders bei sommerlichen Temperaturen attraktiv macht.
Polyester: Die wohl beliebteste Kunstfaser auf dem Markt
Der beliebten Baumwollfaser steht das funktionelle Polyestergewebe gegenüber. Das Gewebe wird aus erdölbasierten Rohstoffen hergestellt und versteht sich daher als reine Kunstfaser. Um in den 30-40er Jahren die teure Seide zu ersetzen und eine vergleichbare und zugleich noch funktionellere Faser zu erschaffen, entwickelte man Polyester.
Genau wie Baumwolle, kann auch die synthetische Kunstfaser zu verschiedenen Stoffarten wie Mikrofaser oder Fleece weiterverarbeitet werden. Dabei sprechen die Vorteile des Polyestergewebes für sich. So liegt das Gewebe sehr leicht auf der Haut und das bei einer seidigen Haptik, die schnelltrocknend und knitterarm ist. Anders als die Baumwollfaser, kann Polyester jedoch keine Feuchtigkeit wie Schweiß aufnehmen, was dagegen wiederum für eine gute Wärmeisolation spricht. Als Beispiel ist hier die wohlbekannte Softschelljacke zu nennen. Das Kunstgewebe zeichnet sich durch seine robusten Materialeigenschaften aus, was es enorm form- und farbstabil macht und dadurch auch allgemein strapazierfähiger, als der Konkurrent aus Baumwolle. Hinzukommt die Recyclingfähigkeit von Polyester. So werden gebrauchte Kunststoffe wie Plastikflaschen bei der Herstellung des Gewebes genutzt.
Mischgewebe: Die Vereinigung von Kunst- und Naturfaser
Bei der Kombination unterschiedlicher Faserarten, spricht man von Mischgewebe. Dieses wurde im Laufe der Zeit entwickelt, um die Vorteile von Kunst- und Naturfasern zu verbinden und um den wachsenden Ansprüchen von Endverbrauchern hinsichtlich Haptik, Haltbarkeit oder Herstellungskosten, gerecht zu werden. Das beliebteste Mischgewebe ist die Baumwoll-Polyester-Mischung, die in Fachkreisen auch als Polycotton bezeichnet wird.
Polycotton ist vielseitig einsetzbar und eine beliebte Gewebeart bei der Herstellung von Bettwäsche und Businessmode. Dank der Verbindung von Baumwolle- und Polyesterfaser, ist sie zum einen atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend, gleichzeitig aber auch pflegeleicht und formstabil. Diese Eigenschaften machen das Mischgewebe langlebig und robust und daher so beliebt für den Einsatz von Arbeits- und Funktionsbekleidung. Polycotton ist also eine echte Alternative, wenn die Wahl zwischen Baumwolle und Polyester schwer fehlt, da hierbei die Vorzüge beider Gewebearten zusammenkommen.
Die Qualität macht den Unterschied
Generell ist jede Gewebeart einzigartig und zeichnet sich durch ihre ganz eigenen Vorzüge aus. Doch all diese Vorzüge können nicht zum Vorschein kommen, wenn es sich um minderwertige Qualität des Materials handelt. Die Qualität ist also entscheidend, wenn es um die Wahl der Gewebeart geht, ebenso wie der Einsatzzweck des gewünschten Endprodukts. Überlegen Sie sich vorab daher genau, welche Funktionen ihr Textil erfüllen muss. Soll es in körperlich beanspruchten Berufen eingesetzt werden oder doch auf Messen, der Gastronomie oder in der Freizeit? Bedruck- bzw. bestickbar sind alle drei Faserarten. Hier wird lediglich zwischen unterschiedlichen Veredelungstechnologien differenziert, um das jeweils bestmöglichste Ergebnis zu erzielen.