Wir erwecken Ihre Visionen zu Leben und entwickeln maßgeschneiderte Produkte. So entstehen Designs und Kollektionen, die Ihre persönliche Handschrift tragen. Dabei übernehmen wir den gesamten Prozess einer Individualproduktion für Sie.


Bei der CorpoTex besteht eine jede Textilproduktion aus drei Hauptbestandteilen, der Pre Production, Bulk Production und Post Production. Erstere legt dabei den entscheidenden Grundstein für die eigentliche Produktion Ihrer Textilien, welche im Rahmen der Bulk Production stattfindet. Die Post Production ist schließlich der letzte Step, der hilfreiche Zusatzleistungen wie Fulfillment- sowie Lagerlogistikleistungen umfasst. Doch zurück zur Pre Production, welche wir gerne auch als Vorproduktion bezeichnen. Die Pre Production bildet den gesamten Planungs- und Entscheidungsprozess sowie die Produktentwicklung ab. Bevor wir virtuell per Videocall oder in Präsenz in unserem Showroom in Lahnau zu einem Onboarding-Termin zusammenkommen, sollte bereits klar sein, welche Artikel Sie produzieren lassen möchten. Aber auch mit welchen Artikeln Sie starten wollen sowie die gewünschte Qualität ist entscheidend. Um den Look and Feel der angestrebten Textilien direkt greifen zu können, ist es hilfreich mit Moodboards zu arbeiten. Diese lassen sich durch zahlreiche Tools ganz einfach selbst anlegen. Lassen Sie uns Ihre Moodboards gerne schon vor dem Ersttermin zukommen – das ermöglicht uns eine präzisere Vorbereitung.

Im Termin selbst gehen wir dann alle Warengruppen und Artikel einzeln durch und besprechen, welche Zutaten alle vonnöten sind, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten. Dazu gehören zum einen die Textilstoffe. Dabei unterscheiden wir zwischen unterschiedlichen Fabrics. Knitting Fabrics sind Strickwaren mit einer hohen Elastizität und werden für Klassiker wie T-Shirts, Sweatshirts, Unterwäsche und Co. eingesetzt. Daneben gibt es aber auch Wooven Fabrics, welche bei Jeans und Handtüchern ihren Einsatz finden und ebenso Coating Fabrics, die gerne für Taschen, Sneaker und Accessoires eingesetzt werden. Gemeinsam besprechen wir welche Materialien infragekommen und legen das Fabric fest. All das wird im Tech Pack vermerkt inklusive der Grammatur, Stoffnummer und Farbcode, welchen wir laut Pantonewert bestimmen. Darüber hinaus definieren wir darin die sogenannten Trims, also alle weiteren Zutaten wie Reißverschlüsse, Nähte, Knöpfe, Carelabels und Hangtags. Das hat unter anderem den Vorteil, einen gewissen Qualitätsstandard halten zu können. Gerade wenn Sie Waren und Kollektionsartikel nachbestellen und von Zeit zu Zeit immer mehr Artikel auf den Markt bringen, ist das sinnvoll. Im nächsten Schritt wird dann eine der zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten bestimmt, sofern denn eine dieser gewünscht ist. Auch hier bedienen wir uns an der Expertise aus unserem globalen Netzwerk. All diese Informationen werden im Tech Pack zusammengeführt, so dass alle Informationen gebündelt und für jeden einsehbar vorliegen.

Was ist ein Tech Pack?

Ein Technical Package, kurz Tech Pack, ist die Grundlage für den Anstoß einer jeden Textilproduktion. Es handelt sich dabei um ein technisches Anweisungsdokument, das die Gesamtheit aller Informationen enthält, die für den Produktionsprozess benötigt werden. Zu diesen Informationen zählen alle Designdetails sowie technische Spezifikationen zu Materialen, Nähten, Maßen, Schnitten und Accessoires. Das Tech Pack dient in erster Linie als Kommunikationsmittel zwischen Designer und Hersteller und übersetzt die Wünsche und Vorstellungen des Kunden. Deshalb ist die Vollständigkeit dieses Dokuments von essenzieller Bedeutung für die Qualität des geplanten Endproduktes.

An dieser Stelle kommt häufig bereits die Frage nach einem Sample, sprich nach einem Prototypen, auf. Um einen Einblick in den Prozess, der dahintersteckt zu bekommen, vergleichen wir die Stationen und Lieferketten im Rahmen der Textilproduktion gerne mit einem Bauvorhaben. Wenn Sie schon mal in einem Hausbau involviert waren, wissen Sie wie viele Etappen ein Hausbau mit sich bringt. Nach einem Termin beim Architekten folgt die Planung sowie die Statik, ehe der Bauantrag gestellt werden kann. Wurde schließlich die Baugenehmigung erteilt, können die einzelnen Gewerke ausgeschrieben und beauftragt werden und mit ihrer Arbeit beginnen. Ähnlich ist es in der Textilproduktion. Sind alle Informationen erfasst, geht es an die Warendisposition der Stoffe und Zutaten. An dieser Stelle wird es etwas komplexer, da unterschiedliche Einflussgrößen zu berücksichtigen sind. Für alle Schnitte und Fits wird eine individuelle Maßtabelle, Patterns sowie die individuelle Größengradierung entwickelt. Hierbei gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die Stoffe zu legen, da die Materialzusammensetzung entscheidend für den Fit ist. Ein Stoff aus 100% Baumwolle hat beispielsweise andere Eigenschaften als ein Stoff, der zu 10% aus Elasthan besteht. Ein Fit aus gestrickter Maschenware kann völlig anders wirken, wenn es sich um eine Webware handelt. Um das Ergebnis zu erzielen, das gewünscht ist, müssen die Maß- und Fitting-Angaben abgestimmt sein. Diese beruht auf der Schnittentwicklung unserer Bekleidungstechniker aus dem Produktmanagement. Die angefertigten Schnitte werden an die Kollegen aus dem Einkauf weitergeleitet, wo sie im Anschluss mit den passenden Fabrics abgestimmt und abgeglichen werden. Sind Passform und Schnitt mit den ausgewählten Fabrics kompatibel, werden die Informationen und der Schnitt aus unserer Produktionsplanungssoftware an den Konfektionär übermittelt.

Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung in der Textilbranche haben wir ein globales Netzwerk an diversen Konfektionsbetrieben, mit denen wir strategische und langfristige Partnerschaften pflegen. Da wir nah am Markt produzieren möchten und uns kurze Lieferwege ein Anliegen sind, produzieren wir vorwiegend in Europa, insbesondere in Portugal. Gerade in den Bereichen Lifestyle und Casual ist das Land am Atlantik maßgebend. Im Bereich Sportswear setzen wir dagegen gerne auf Bulgarien und Osteuropa, hinsichtlich Accessoires und weiterer Produkte auf Asien. Welches Produktionsland es im Endeffekt wird, entscheidet das Produkt, das daraus hervorgehen soll sowie der Konfektionsbetrieb, der das größte Kompetenzzentrum in seinem Fachbereich aufweist. Aber natürlich sind auch die Mengenquotierung und die Preiszusammensetzung ein zentraler Faktor. Beim Konfektionsbetrieb findet dann der sogenannte Cutting und Sewing Prozess statt. Wir arbeiten im Zuschnitt vorrangig mit automatisierten Cutting Systemen. Das hat den Vorteil, dass man bei Anpassungen an den digitalen Schnittbildern direkt Einfluss auf die Schnitte nehmen kann, was die Fehlerquote reduziert. Nach dem Zuschnitt findet die Weiterverarbeitung und Konfektion statt.

Ein Produktionsbesuch im Ausland

Viele Argumente sprechen für einen Besuch in der Produktionsstätte, die Ihre individuellen Pieces fertigt. Einen Produktionsbesuch im Ausland bieten wir optional immer dann gerne an, wenn Ihr Textilproduktionsauftrag mehrere Fits und Designs umfasst. So lässt sich der Freigabeprozess verkürzen, da Änderungswünsche bezüglich der Samples direkt vor Ort besprochen und umgesetzt werden können. Dadurch kann die finale Bulk Production schneller forciert werden. Aber auch für Kunden, die wissen möchten, wo ihre Textilien hergestellt werden und wer sie produziert, ist ein Produktionsbesuch eine Überlegung wert. So lernen Sie alle Beteiligten des Produktionsprozesses kennen – noch transparenter geht es kaum.

Nun wird es spannend – die ersten Fitting Samples sind fertiggestellt, welche wir Ihnen üblicherweise in einem persönlichen Termin vorstellen. Hier gleichen wir alle Kritiken mit dem ursprünglichen Tech Pack ab und nehmen Anpassungswünsche in einem sogenannten Sample Report auf. Bei Anpassungswünschen werden die Samples in weitere Sample-Prozessschleifen geschickt, bis alle Details Ihren Vorstellungen und Vorgaben entsprechen. Erfahrungsgemäß beläuft sich der Bemusterungsprozess meist auf zwei Runden bei Fashion- und Lifestyle-Produkten. Bei komplexeren Produkten wie Performance- und Sportkollektionen, die zum Beispiel Laufjacken oder Bademode umfassen, kann es zu weiteren Samples kommen. Der Bemusterungsprozesse kann insgesamt zwischen vier Wochen bis zwölf Monate dauern. Je entscheidungsfreudiger und schneller Ihre Reaktionszeiten sind, umso eher kann die Bulk Production angestoßen werden. Allerdings sollten Sie beachten, dass das erste Sample grundsätzlich mittels vorhandenen Stock Fabrics angefertigt wird. Das hat den Hintergrund, dass wir mit sogenannten Order Fabrics arbeiten. Diese werden individuell für Sie hergestellt, wenn der Startschuss für die Massenproduktion gefallen ist. Das erklärt auch die Mengenquotierung in einer Mindeststückzahl von 250/300 pro Artikel. Aufgrund eines breiten Größenschlüssels, die eine Quotierung beinhaltet, kommt diese Menge aber schnell zusammen. Wurden alle Parameter abgestimmt und das finale Sample von Ihnen freigegeben, können wir den finalen Artikelpreis bestätigen und einen Liefertermin gemeinsam mit Ihnen und dem Konfektionsbetrieb abstimmen.

Die Dauer der Pre und Bulk Production und mögliche Toppings im Rahmen der Post Production

Die Frage aller Fragen, die uns meist ganz zu Beginn eines neuen Projekts erreicht, ist die Frage nach der Dauer. Wie lange dauert es, bis ich meine individuellen Produkte in den Händen halten kann? Sobald wir alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt bekommen haben, können wir einen Termin für das Onboarding abstimmen. Bis dahin benötigen wir ca. zwei bis vier Wochen. Nach unserem ein- bis zweistündigen Termin starten wir dann mit der Ausarbeitung und nehmen die Projektierung vor, welche nochmal ca. vier Wochen in Anspruch nimmt. Nachdem Sie den Auftrag abgesegnet und erteilt haben, wird das Sample produziert. Ab diesem Zeitpunkt dauert es mindestens 60 Tage, bis die finalen Produkte vollständig an Sie ausgeliefert werden. Nachbestellungen können wir Ihnen dank unserer ausführlichen Tech Packs hingegen sehr schnell ausliefern – in ca. vier bis sechs Wochen.

Darüber hinaus übernehmen wir im Rahmen der sogenannten Post Production auf Wunsch gerne noch weitere Serviceleistungen für Sie. Wie wäre es beispielsweise mit der Einrichtung eines Webshops, der Übernahme des Fulfillments oder der Lagerlogistik? Auch solche Details können im Rahmen das Onboarding-Termins oder zu einem späteren Zeitpunkt mit uns abgestimmt werden.

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